6. August 2013 - Neue Kommunikationsmethode für Patienten mit Locked-in-Syndrom

Menschen mit Locked-in-Syndrom sind bei vollem Bewusstsein – aber weder können sie sprechen, noch sich bewegen. Ein Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Belgien, Australien und den USA hat ein neues Kommunikationssystem für Patienten mit Locked-in-Syndrom entwickelt.

Die neue Kommunikationsmethode soll Betroffenen ermöglichen, mit wenig Technik und innerhalb kurzer Zeit auf Ja-oder Nein-Fragen antworten zu können.
Die Wissenschaftler um Prof. Wolfgang Einhäuser machten sich die Veränderungen der Pupille zunutze, die sich etwa bei geistiger Anstrengung einstellen. Dafür maßen die Forscher die Reaktion und die Vergrößerung der Pupille mithilfe einer Kamera und einem Laptop. Zunächst stellten die Forscher sechs gesunden Patienten Ja-oder Nein-Fragen und maßen deren Pupillenreaktionen. Anschließend testeten sie das System an sieben Locked-in-Patienten.

In 70 bis 90 Prozent der Fälle konnten die Forscher anhand der Pupillenreaktion die Antwort der Befragten erkennen. In Zukunft soll die Methode jedoch noch schneller und genauer werden. Weiter könne sie bei schwierigen Fällen behilflich sein, um einzuschätzen, ob ein Patient bei Bewusstsein ist oder nicht.

Quelle: Die Welt , direkt zum Artikel