Fläche Wahlkreis (Quadratkilometer): 642,3
Einwohner/innen: 258.100
Gewinner/in 2017: Hermann Färber CDU
Bevölkerungsdichte (Einw. je km²): 401,9
Bruttoinlandsprodukt (EUR je Einw.): 34.635
Die ärztliche Versorgung von Patienten ist wichtig. Es zeichnet sich jedoch ab, dass eine flächendeckende Versorgung in Ihrem Wahlkreis in Zukunft nicht gewährleistet werden kann, da viele Praxen, aufgrund fehlender Ärzt:innen, freie Stellen nicht besetzten können. Gerade bei den Hausarztpraxen fällt dieser Mangel besonders negativ auf. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Eine gute medizinische und pflegerische Versorgung sicherzustellen, ist für mich ein Grundpfeiler der Daseinsvorsorge. Hier sind alle Akteure gefragt, also Bundes- und Landespolitik, Kassenärztliche Vereinigungen, Standesvertretungen und die Kommunen selbst. Viele Faktoren sind zu berücksichtigen. Aus meiner Sicht brauchen wir einen Schub bei der Vernetzung und Zusammenarbeit der Leistungserbringer und der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diese gilt es im Sinne einer bedarfsorientierten und flächendeckenden Versorgung der Patientinnen und Patienten voranzutreiben. Wir wollen zum Beispiel den flächendeckenden Ausbau telemedizinischer Angebote forcieren und den überregionalen Zugang zu medizinischer Expertise, z.B. an Universitätskliniken, vorantreiben. Das sichert die Versorgung und entlastet gleichzeitig auch die Beschäftigten im Gesundheitssektor.
Die SPD setzt sich zudem für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung ein. Unser Zukunftsplan umfasst eine echte Deckelung der pflegebedingten Eigenanteile und den Ausbau der Pflegeversicherung hin zu einer solidarischen Pflegebürgerversicherung. Wir wollen Länder, Landkreise und Kommunen mehr in die Gestaltung der Pflegeinfrastruktur einbinden. Wir wollen es Pflegebedürftigen ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause zu leben und pflegende Angehörige entlasten. Dazu wollen wir Beratungsangebote weiter verbessern und vernetzen und die Familienpflegezeit weiterentwickeln und ein Entlastungsbudget einführen, das flexibel und bedarfsgerecht zum Einsatz kommt.
Gerade während der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig für die PatientInnen ein Hausarzt ihres Vertrauens ist. Gerade für Hausärzte gilt es, neben einem exzellenten Fachwissen, ein besonders hohes Maß an Empathie zu besitzen. Hier sollten geeignete StudienbewerberInnen besonders gefördert und auf diese Fachrichtung aufmerksam gemacht werden.Die Zahl der Medizinstudienplätze muss erhöht und die benötigten Richtungen in besonderer Weise berücksichtigt werden. Insbesondere in der Allgemeinmedizin werden in den kommenden Jahren viele Ärzt*innen in den Ruhestand gehen. Junge Ärzt*innen haben jedoch vielfach andere Erwartungen an das Berufsleben. Teilzeitarbeit von Frauen und Männern nimmt zu, Teamarbeit nimmt einen höheren Stellenwert auch für die eigene Zufriedenheit ein, der klassische Einverdiener-Haushalt verliert an Bedeutung. Die lange Bindung an einen Ort ist für viele weniger attraktiv. In attraktiven Regionen schrecken auch die horrenden Kosten für den Kauf einer Praxis mit Kassensitz ab. DIE LINKE möchte mit größeren Versorgungsstrukturen die ärztliche ambulante Tätigkeit weiterhin attraktiv halten und an die Wünsche junger Ärzt*innen anpassen.
Apotheken sind ein Grundpfeiler in der täglichen Patientenbetreuung und Versorgung. Wir haben daher aus gutem Grund mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz gezielt die örtlichen Apotheken gefördert. In der Pandemie haben wir zudem einige Auflagen gelockert, damit Apotheken unbürokratischer ihren Versorgungsauftrag erfüllen können, z.B. wenn Arzneimittel nicht lieferbar sind. Zusatzleistungen wie Maskenverteilung und Corona-Tests wurden lukrativ vergütet und zudem den Botendienst dauerhaft gestärkt. Wir werden die Entwicklung im Apothekenmarkt sehr aufmerksam verfolgen, damit wir im Bedarfsfall schnell reagieren können.
Das wichtigste Gut ist das Vertrauen, dass die Menschen in die MitarbeiterInnen der Apotheken vor Ort haben. Für dieses Gut möchte ich mich einsetzen und es bewahren, dazu brauche ich vor allen Dingen die fachkundige Beratung der ApothekerInnen vor Ort. In neuen pharmazeutischen Dienstleistungen steckt ein großes Potential zur heilberuflichen Weiterentwicklung der pharmazeutischen Berufe. Ob zusammen mit dem Krankenhaus oder der Praxis, ob im Pflegeheim oder bei den Patient*innen - auf vielen Ebenen kann die Versorgung besser und sicherer gemacht werden. Falsche Verordnung und Anwendung von Arzneimitteln ist ein stark unterschätztes Problem, bei dem Apotheker*innen ihre Kompetenzen deutlich stärker einbringen können. Wir sind der Überzeugung, dass eine hohe Therapiequalität und die Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen letztlich nicht nur die gesündere, sondern auch die wirtschaftlichere Versorgung ist.
Die ApothekerInnen sind keine reinen Verkäufer, sondern Angehörige eines Heilberufs. Deshalb ist es mir wichtig, die Kompetenz der ApothekerInnen in die Versorgung und Betreuung der PatientInnen mit einzubeziehen. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken haben wir daher nicht nur die wirtschaftliche Situation der Vor Ort Apotheken gestärkt, sondern gleichzeitig auch die Expertise der ApothekerInnen in den Vordergrund gerückt. Für entsprechende pharmazeutische Dienstleistungsverträge werden den Apotheken 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch die Modellprojekte für Grippeimpfung in Apotheken waren mit ein wichtiges Anliegen. Zudem sind Impfungen mit regionalem Schwerpunkt, z.B. FSME, vorstellbar. Darüber hinaus ist vor allen Dingen im Bereich der Polymedikation noch viel zu tun. Hier setze ich auf den niedrigschwelligen Zugang und die Beratungskompetenz der Apotheker.
Zunächst möchte ich mich bei allen Apothekenteams für die hervorragende Leistung zur Bekämpfung der Pandemie bedanken. Für die Apotheken in meinem Wahlkreis wünsche ich mir, dass sie weiterhin die erste Anlaufstelle der PatientInnen sind, da sie bereits ihr Vertrauen haben. Weiterhin wünsche ich mir eine schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Gesundheits-und Pflegeeinrichtungen vor Ort. Medikamente sollen durch die Apotheke vor Ort rund um die Uhr verfügbar sein. Gerade für SeniorInnen und schwer kranke Menschen muss es einen Haus zu Haus Service geben, der digital und analog erreichbar ist.
Zunächstmal möchte ich Ihnen für Ihre wertvolle und wichtige Arbeit danken. Zusätzlich würde ich mich freuen, wenn in einem so vielfältigen Kreis wie Göppingen die Angebote für mehrsprachige Gesundheitsberatung ausgebaut würden, denn gute Gesundheitsinformationen sollten nicht an Sprachbarrieren scheitern.
Die ärztliche Versorgung von Patienten ist wichtig. Es zeichnet sich jedoch ab, dass eine flächendeckende Versorgung in Ihrem Wahlkreis in Zukunft nicht gewährleistet werden kann, da viele Praxen, aufgrund fehlender Ärzt:innen, freie Stellen nicht besetzten können. Gerade bei den Hausarztpraxen fällt dieser Mangel besonders negativ auf. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Die örtlichen Apotheken beraten nicht nur zu Arzneimitteln, sondern auch darüber hinaus: Ein Beispiel sind die digitalen Impfzertifikate. Trotz Personalmangels gelingt es den Apotheken, Patient:innen kompetent und individuell zu beraten. Besonders diese persönliche Beratung wird von Patient:innen immer häufiger in Anspruch genommen – das kostet Zeit. Wie setzen Sie sich dafür ein, dass die persönliche Patientenbetreuung durch die Apotheken vor Ort erhalten bleibt?
Die örtlichen Apotheken gelten neben den Arztpraxen als erste Anlaufstelle für Patient:innen. Gerade durch ihr Engagement zur Bewältigung der Pandemie haben die Apotheken Versorgungslücken geschlossen und gezeigt, wie systemrelevant sie sind. Auch sonst bieten sie einen unkomplizierten Zugang zu Informationen rund ums Thema Gesundheit. Was wünschen Sie sich von den Apothekenteams in Ihrem Wahlkreis, welche Leistungen sollten diese ausbauen?
Baden-Württemberg
X
Fläche
35.751,3 km2
Landeshauptstadt
Stuttgart
Einwohnerzahl
10,9 Millionen
Wahlkreise
38
Wahlberechtigte Personen
7,8 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Der Bundestagswahlleiter