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der deutschen Apotheker:innen
zur Bundestagswahl 2021.
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Antworten aus Deutschland > Sachsen-Anhalt > Altmark


Fakten zum Wahlkreis Altmark

Fläche Wahlkreis (Quadratkilometer): 4.717,90
Einwohner/innen: 194.400
Gewinner/in 2017: Eckhard Gnodtke CDU
Bevölkerungsdichte (Einw. je km²): 41,2
Bruttoinlandsprodukt (EUR je Einw.): 24.945
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Abgesehen von den Herausforderungen und Sorgen durch die Corona-Pandemie und den bekannten Problemen, die endlich in Angriff genommen werden müssen (so z.B. Abbau des Pflegepersonals), gab es in Ihrem Wahlkreis jüngst keine einschneidenden Verschlechterungen der Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung vor Ort. Eine stabile regionale Gesundheitsversorgung ist jedoch nicht selbstverständlich. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?

Uwe Harms, Wahlkreis Altmark

Im Wahlprogramm der CDU/CSU werden 5.000 zusätzliche Studienplätze Humanmedizin versprochen. Ich arbeite daran, konkret in Magdeburg eine Verdoppelung der Studienplätze herbeizuführen. Der Wissenschaftsrat Deutschlands hat bereits vor mehreren Jahren in einer ausführlichen Untersuchung festgestellt, dass besondere Voraussetzungen in Magdeburg dafür vorliegen. Dieses ist eines meiner Hauptarbeitsfelder.

Dr. Herbert Wollmann, Wahlkreis Altmark

Ob es nicht doch einschneidende Veränderungen in meinem Wahlkreis gab/gibt wird sicher kontrovers diskutiert. Die Schließung des Krankenhauses Havelberg oder die abgewendete Schließung der Kinderklinik Gardelegen möchte ich Bespiel dafür aufführen, dass immer wieder Verschlechterungen drohen oder erfolgt sind. Auch plötzliche Praxisschließungen aus den verschiedensten Gründen sind für die Patienten einschneidende Probleme. Da ich als Arzt noch praktiziere unterhalte ich regelmäßig Beziehungen zu den Krankenhäusern und Kollegen. Die Personalgewinnung ist das größte Problem. Eine Patentlösung gibt es dafür nicht, da sollte man sich nichts vormachen. Wenn wir den Status Quo durch attraktive "weiche Standortfaktoren", die den Zuzug von Familien fördern und die Rückkehr von auswärts Studierenden mit finanziellen Anreizen sowie familienfreundlichen Arbeitsverträgen halten können, wäre schon viel gewonnen. Wir können die Gesundheitsversorgung nicht separat von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in der Altmark betrachten. Eine wirtschaftlich und kulturell attraktive Region hat auch immer gute Chancen, für Gesundheitsberufe attraktiv zu sein. Als Kommunalpolitiker versuche ich seit vielen Jahren, daran zu arbeiten. Als Bundespolitiker ergeben sich in Verbindung mit kommunalen Kompetenzen dann aber viel weitreichendere Möglichkeiten.

Matthias Höhn, Wahlkreis Altmark

Für DIE LINKE ist eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung auch in ländlichen Regionen ein wichtiges Ziel. Bislang ist es nicht gelungen, die ungleiche Verteilung von Praxissitzen wirksam abzubauen. Trotz insgesamt hoher Zahl an Praxen müssen Patient*innen lange Wege und Wartezeiten in Kauf nehmen. Wir wollen das Nebeneinander von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen abschaffen und damit den wichtigsten Grund für unterschiedlich lange Wartezeiten. Wir wollen das tatsächliche Erleben der Menschen zur Grundlage der Versorgungsplanung machen. Denn wenn die Menschen auch dann keine Termine bekommen, wenn die Versorgung auf dem Papier „100%“ beträgt, stimmt etwas grundsätzlich nicht. Nicht zuletzt wollen wir Gesundheitszentren einführen, die ambulante, stationäre und pflegerische Leistungen aus einer Hand anbieten und in einer Region koordinieren. b) Das Erstarken der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) hat leider in vielen Fällen mit dem Gedanken der grundversorgenden Polikliniken nichts zu tun. Vielmehr versuchen oft private Investorengruppen (private equity) darüber, sich Sahnestückchen der ambulanten Versorgung zu sichern und darüber Profit zu schlagen. Den Aufsichtsbehörden ist es kaum möglich zu prüfen, wem welches Zentrum eigentlich gehört und wohin die Gewinne fließen. Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge, denn die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und darf nicht der Bereicherung von Unternehmen dienen. Wir fordern daher eine Transparenzregister und eine klare Begrenzung der MVZ-Trägerschaften. Wir wollen stattdessen regionale Gesundheitszentren in kommunaler Hand aufbauen, die grundlegende ambulante, stationäre und pflegerische Leistungen aus einer Hand anbieten und in einer Region koordinieren.

Gregor Laukert , Wahlkreis Altmark

Hat nicht geantwortet.

Dr. Marcus Faber, Wahlkreis Altmark

Als Fraktionsmitglied der Freien Demokraten setze ich mich für eine gute Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie einer qualifizierten Beratung von Patienten ein. Jeder Patient sollte die Wahlfreiheit haben, von wem er sein rezeptpflichtiges Arzneimittel bezieht. Allerdings fordere ich faire Rahmenbedingungen zwischen inländischen Apotheken und in- und ausländischen Versandapotheken. Deshalb kann ich mir einen Korridor für mögliche Boni vorstellen, den alle Apotheken anbieten können. Ein Versandhandelsverbot von rezeptpflichtigen Arzneimitteln lehnen ich sowie meine Fraktion ab. Meine Fraktion und ich sind der festen Überzeugung, dass wir dadurch die inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in Deutschland stärken und deren Stellung verbessern.

Sachsen-Anhalt

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Fläche 20.451,7 km2
Landeshauptstadt Magdeburg
Einwohnerzahl 2,2 Millionen
Wahlkreise 9
Wahlberechtigte Personen 1,8 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Der Bundestagswahlleiter