In Ihrem Wahlkreis sind der große Fachärztemangel und die immer wieder diskutierten Krankenhausschließungen große Herausforderungen für die gesundheitliche Versorgung. Gerade in Pandemiezeiten, aber auch außerhalb davon, zeigt sich, dass eine gute regionale Versorgungsstruktur sehr wichtig ist. Hier muss die Politik starke Anreize schaffen, damit sich die angespannte Personalsituation gerade im ländlichen Raum verbessert. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Die Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung ist und bleibt eines unserer wichtigsten gesundheitspolitischen Anliegen.
Apotheken sind eine unverzichtbare Säule dieser Gesundheitsversorgung: als vertrauensvoller Ansprechpartner und Berater vor Ort, hilfreicher Unterstützer im Nacht- und Notdiensten und kompetenter Dienstleister für alle Generationen. Die Vor-Ort-Apotheken sind für viele Menschen ein Stück Heimat, was ich als Abgeordnete des ländlichen Raums besonders unterstütze. In der CDU wollen wir sicherstellen, dass Apotheken auch in Zukunft weiterhin außerhalb der großen Ballungsräume existieren können.
Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum für alle Bürgerinnen und Bürger mit einem wohnortnahen und möglichst barrierefreien Weg, z.B. zur Apotheke sowie zur Haus-, Fach-, Zahnarzt- und Notfallversorgung ist für uns in der CDU unabdingbar.
Wer diese Versorgung künftig sichern will, muss heute genügend ausbilden. So hat unsere unionsgeführte Bundesregierung z.B. mit dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ eine wichtige Maßnahme ergriffen, um mehr Absolventinnen und Absolventen für eine ärztliche Tätigkeit auf dem Land zu gewinnen. In den Gesundheitsberufen und in der Pflege werden wir die Aus- und Weiterbildung stärken und die Reform der Berufsgesetze vollenden.
Dabei verschließen wir uns auch einer Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker unter Einbeziehung der relevanten Akteure nicht. In der CDU begrüßen wir die Einrichtung eines Runden Tisches durch die Bundesapothekerkammer.
In unserem „Programm für Stabilität und Erneuerung“ von CDU und CSU haben wir darüber hinaus festgeschrieben, dass die „Ziele einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Grund- und Regelversorgung in der Krankenhausplanung und insbesondere in der Krankenhausfinanzierung wesentlich stärker berücksichtigt werden müssen, gerade mit Blick auf den ländlichen Raum.“ Für die Krankenhausplanung sowie die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausleistungen sind die Bundesländer zuständig.
Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Wir wollenallen Menschen eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sichern.Zugleich wollen wir die Chancen des medizinischen und digitalen Fortschritts nutzen und dasGesundheitssystem an die demographische Entwicklung und an mögliche zukünftige Pandemienanpassen.Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass jede Patientin und jeder Patient die beste Versorgung erhält. Dafür muss die Gesundheitsversorgung künftig umfassend, regional und patientenzentriert gedacht werden. Wir wollen die künstliche Sektorenbarriere zwischen dem ambulanten und dem stationären Versorgungsbereich konsequent abbauen und die Verzahnung und Vernetzung aller Versorgungsbereiche weiterentwickeln. Den Rettungsdienst wollen wir modernisieren und die Notfallversorgungsstrukturen bedarfsgerechter und vernetzter gestalten. Integrierte Gesundheitszentren sollen dabei unterstützen, die regionale Grundversorgung mit ambulanten und kurzstationären Behandlungen zu sichern.Die Bedürfnisse des ländlichen Raums mit seiner besonderen Versorgungsstruktur sollen durch entsprechende Programme berücksichtigt werden. Wir Freie Demokraten wollen die Attraktivität des ländlichen Raums für Ärztinnen und Ärzte erhöhen. Damit auch in Zukunft ausreichend Haus-und Fachärzte für die Patientinnen und Patienten da sind, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Wir benötigen motivierten und gut ausgebildeten medizinischen Nachwuchs und Entbürokratisierung, leistungsgerechte Vergütung, schnelles Internet und flexible Niederlassungsmöglichkeiten in der ambulanten Versorgung.
Persönliche Beratung ist durch nichts zu ersetzen. Apotheken stehen für eine verlässliche Versorgung mit Medikamenten und zeichnen sich durch eine kompetente, qualifizierte und persönliche Beratung aus – das schätzen wir als CDU/CSU außerordentlich und setzen uns dafür ein, die Patientenbetreuung und –beratung durch die Apotheken vor Ort zu erhalten.
Das Aufgabenfeld der Apotheker und Apothekerinnen wird auch in Zukunft von Vielfältigkeit (z.B. Arzneimittelanalyse, Nacht-, Not- und Botendienste) sowie persönlicher Patientenberatung bestimmt sein.
Gerade in der Corona-Pandemie hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Apotheken als fachliche Ansprechpartner vor Ort sind, z.B. bei den Corona-Testungen für Bürgerinnen und Bürger, dem Abrufen digitaler Impfzertifikate u.v.m.
Mit dem „Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“ haben wir in dieser Wahlperiode die Grundlagen für einen fairen Wettbewerb gelegt. Für Versicherte in der Gesetzlichen Krankenkasse gelten zukünftig gleiche Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Auch die Rabatte von Versandapotheken auf rezeptpflichtige Arzneimittel an gesetzlich Versicherte fallen weg. Für wichtig und zukunftsweisend im Wettbewerb halten wir auch die Möglichkeit, bei Botendiensten von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 2,50 Euro je Lieferort und Tag zu erheben.
Mit dem Gesetz haben wir einen vorherigen Wettbewerbsnachteil, der aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs entstanden war, ausgeglichen und unsere Vor-Ort-Apotheken mit ihrer persönlichen Beratung nachhaltig gestärkt.
Wir Freie Demokraten setzen uns fürdie flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sowie eine qualifizierte Beratung von Patientinnen und Patientenein. Wir fordern faire Rahmenbedingungen zwischen inländischen Apotheken sowie in-und ausländischen Versandapotheken. Ein pauschales Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel lehnen wir ab, denn alle Patientinnen und Patienten sollten eine Wahlfreiheit haben. Außerdem muss die freie Apothekenwahl jederzeit gewährleistet sein. Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass auch weiterhin die Freien Berufe im Gesundheitswesen gestärkt werden. Niedergelassene Apothekerinnen und Apotheker müssen in medizinischen Fragen autonom und frei von Weisungen Dritter entscheiden können.
Diese Frage möchte ich zum Anlass nehmen, um ein großes Dankeschön an alle Apothekerinnen und Apotheker, die pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten sowie all jene zu übermitteln, die während der Corona-Pandemie in den letzten Wochen und Monaten bis heute Großartiges geleitet haben und in Zukunft leisten werden.
Die Pandemie hat uns noch einmal vor Augen geführt, welchen außerordentlichen Beitrag unsere Vor-Ort-Apotheken leisten: sei es durch die Eigenherstellung fehlender Desinfektionsmittel, die Ausdehnung der Öffnungszeiten für Beratung, die Corona-Testungen oder die Ausstellung der digitalen Impfnachweise u.v.m.
Es ist wichtig, dass wir die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherstellen können und die Vor-Ort-Apotheken als wichtigen Pfeiler unserer wohnortnahen Gesundheitsversorgung in Deutschland weiter stärken.
Für die wichtige Arbeit vor Ort wünsche ich allen Apotheken und ihren Teams weiterhin viel Erfolg und vor allem Gesundheit!
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass auch weiterhin die Freien Berufe im Gesundheitswesen gestärkt werden. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Tierärztinnen und Tierärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Heilmittelerbringerinnen und Heilmittelerbringer sowie Hebammen und Geburtshelfer müssen in medizinischen Fragen autonom und frei von Weisungen Dritter entscheiden können. Freiheit und Verantwortung sind die Basis der Vertrauensbeziehung zwischen Apothekerund Patient.Damit auch inZukunft ausreichend Apothekerinnen und Apothekerda sind, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Wir benötigen motivierten und gut ausgebildetenNachwuchs und Entbürokratisierung, sowie eine leistungsgerechte Vergütung und eine bundesweite Befreiung der Auszubildenden vom Schulgeld.
In Ihrem Wahlkreis sind der große Fachärztemangel und die immer wieder diskutierten Krankenhausschließungen große Herausforderungen für die gesundheitliche Versorgung. Gerade in Pandemiezeiten, aber auch außerhalb davon, zeigt sich, dass eine gute regionale Versorgungsstruktur sehr wichtig ist. Hier muss die Politik starke Anreize schaffen, damit sich die angespannte Personalsituation gerade im ländlichen Raum verbessert. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Apotheken haben einen hohen bürokratischen Aufwand: Themen wie Re-Importe, Rabattverträge und Zuzahlungsbefreiungen verursachen einen hohen Arbeitsaufwand. Darüber hinaus kamen durch die Pandemie weitere Beratungsangebote, wie zum Beispiel das Ausstellen der digitalen Impfnachweise, dazu. Diese Aufgaben werden durch die örtliche Apotheke gesichert. Wie setzen Sie sich dafür ein, dass die persönliche Patientenbetreuung durch die Apotheken vor Ort erhalten bleibt?
Die Apotheken beraten ihre Patient:innen nicht nur bei Arzneimitteln, sondern auch darüber hinaus. Die Apotheken in Ihrem Wahlkreis sind für Menschen Gesprächs- und Ansprechpartner:innen für Fragen jeglicher Art und sind meist die erste Anlaufstelle, wenn es um die gesundheitliche Beratung geht. Was wünschen Sie sich von den Apothekenteams in Ihrem Wahlkreis, welche Leistungen sollten diese ausbauen?
Sachsen-Anhalt
X
Fläche
20.451,7 km2
Landeshauptstadt
Magdeburg
Einwohnerzahl
2,2 Millionen
Wahlkreise
9
Wahlberechtigte Personen
1,8 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Der Bundestagswahlleiter