Die Pflegebranche fährt in Ihrem Wahlkreis mit absolutem Personalminimum. Da die ein oder andere Lücke mit (nicht-) europäischem Personal gefüllt wird, gibt es sprachliche Barrieren – auch in der Kommunikation auf Fachebene. Gerade was die Medikationssicherheit angeht, ist eine sichere Kommunikation jedoch zwingend erforderlich. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen im Wahlkreis zu stärken und zu verbessern?
Unter derartigen Voraussetzungen ist es zwingend erforderlich, die Möglichkeit für kostenfreie fachspezifische Deutschkurse zu bieten. Da reicht ein Standard-Deutschkurs an einer Volkshochschule nicht aus. Die Pflegekräfte tun sich insgesamt leichter, wenn sie mit Ärzt*innen und Apotheker*innen fachlich kommunizieren können, und zwar sowohl über Kranken- als auch Altenpflege. Darüberhinaus ist auch das zwischenmenschliche Gespräch mit den Patient*innen wichtig.?? Daraus ergäbe sich eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Berufsgruppen, da man schneller zu besseren Ergebnissen kommt. Durch das Verschwinden der Sprachbarriere fällt für die Pflegekräfte ein unnötiger Frustfaktor weg, da sie ihren Job einfach besser machen können.?? Aufgrund der hohen körperlichen und seelischen Belastungen sollte man darüber nachdenken, das Berufsbild dadurch attraktiver zu machen, dass man vielleicht nicht das Gehalt erhöht, sondern für Pflegekräfte eine 4-Tage-Woche ohne Gehaltseinbußen einführt.
Ich denke, ein großes branchenspezifisches Problem sind die 2007 eingeführten Rabattverträge zwischen der Pharmaindustrie und den Krankenkassen. Dadurch sind Ärzt*innen / Apotheker*innen bei der Verschreibung / Herausgabe von Medikamenten an die vertraglich vereinbarten Pharmahersteller gebunden. Somit wird eine sachgerechte Beratung einer/s Patient*in unnötig verkompliziert und führt zu erhöhtem Beratungs-/Zeitaufwand. Hier halte ich eine Abschaffung dieser Verträge für angebracht. ??Eine Zulassung zu einem wissenschaftlichem Studium sollte heutzutage nicht mehr von einer Durchschnittsnote abhängen, sondern von fachspezifischen Leistungen und ggfs. einer Eignungsprüfung.
Ich halte die von den Apotheken erbrachten Leistungen innerhalb unseres Gesundheitssystems grundsätzlich für sehr gut. Unsere demographische Entwicklung führt hier aber m.E. zu einem Paradoxon: Einerseits wird für ältere, und u.U. mit Krankheiten lebende, Menschen der Beratungsbedarf weiter steigen, wodurch auch die Wichtigkeit der Apotheken steigt. Andererseits werden durch die nachlassende Mobilität Internet-Apotheken immer attraktiver. Hier sollten sich die Apothekenbranche und Fachpolitiker*innen schnellstmöglich bemühen, einen gesetzlichen Rahmen festzulegen, der den Bedürfnissen der Apotheken und der Patient*innen gleichermaßen gerecht wird.
Die Pflegebranche fährt in Ihrem Wahlkreis mit absolutem Personalminimum. Da die ein oder andere Lücke mit (nicht-) europäischem Personal gefüllt wird, gibt es sprachliche Barrieren – auch in der Kommunikation auf Fachebene. Gerade was die Medikationssicherheit angeht, ist eine sichere Kommunikation jedoch zwingend erforderlich. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen im Wahlkreis zu stärken und zu verbessern?
Auch in der Apothekenbranche herrscht ein absoluter Personalmangel. Denn mit steigenden Anforderungen und wachsendem Druck, dem sich Apotheker:innen tagtäglich gegenüber sehen, schwindet zeitgleich die Attraktivität des Berufsbildes. Hinzu kommen die begrenzten Kapazitäten für pharmazeutische Studiengänge.Wie setzen Sie sich dafür ein, dass die persönliche Patientenbetreuung durch dieApotheken vor Ort erhalten bleibt?
Gerade während der Pandemie waren die Apotheken vor Ort den Menschen eine enorme Stütze. In Ihrem Wahlkreis gab es im puncto Impfen ein gewaltiges Durcheinander, in dem die Apotheken Orientierung bieten konnten.Was wünschen Sie sich von den Apothekenteams in Ihrem Wahlkreis, welche Leistungen sollten diese weiterhin ausbauen?
Bayern
X
Fläche
70.550,11 km2
Landeshauptstadt
München
Einwohnerzahl
12,8 Millionen
Wahlkreise
46
Wahlberechtigte Personen
9,5 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Der Bundestagswahlleiter