Fakten zum Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten
Fläche Wahlkreis (Quadratkilometer): 1.539,50
Einwohner/innen: 233.900
Gewinner/in 2017: Dr. Peter Michael Tauber CDU
Bevölkerungsdichte (Einw. je km²): 151,9
Bruttoinlandsprodukt (EUR je Einw.): 34.219
In Ihrem Wahlkreis ist das Netzwerk der Fachärzt:innen stark ausbaufähig. Patient:innen warten bis zu einem halben Jahr auf einen Termin bei einem Augenarzt oder einer Augenärztin in der Umgebung. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Stella Luise Smith, Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten
Deutschland hat durchschnittlich eine hohe Arztdichte, trotzdem müssen nicht nur in ländlichen
Regionen teils lange Wege und lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. DIE LINKE tritt für eine
gute, flächendeckende, barrierefreie und bedarfsdeckende gesundheitliche Versorgung in Stadt und
Land ein. Dazu bedarf es neben Fachärzt*innen und Hausärzt*innen und auch die wohnartnahe
Versorgung durch andere Gesundheitsberufe.
Es gibt bestimmte Anreize für Ärzt*innen, sich in Gegenden niederzulassen, wo viele privat
versicherte Besserverdienende leben. Dadurch kommt es, dass beispielsweise im Taunus die
Ärztedichte höher ist als im Vogelsbergkreis. DIE LINKE fordert eine solidarische Gesundheits- und
Pflegevollversicherung, mit der die private Krankenversicherung als Vollversicherung abgeschafft und
soziale und regionale Ungleichheit verringert werden.
Wir sehen, dass eine Orientierung am Wettbewerb in der Gesundheitsversorgung deutlich mehr
Probleme schafft als löst. Beispiel ambulante Versorgung: Der Wettbewerb hat ermöglicht, dass
große Kapitalgesellschaften sich in die Versorgung einkaufen, um privaten Profit zu erwirtschaften.
Diese Entwicklung wollen wir rückgängig machen.
Stella Luise Smith, Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten
DIE LINKE hat sich schon immer für die flächendeckende Versorgung mit Präsenzapotheken und die
Stärkung des heilberuflichen Charakters der pharmazeutischen Berufe eingesetzt. Die Corona-
Pandemie hat uns in dieser Position bestärkt und wir hoffen, dass auch andere Parteien diesen Teil
der Gesundheitsversorgung wieder mehr wertschätzen. In diesem Sinne bekämpfen wir alle
Versuche, das Fremd- und Mehrbesitzverbot weiter aufzuweichen und andere marktradikale
Vorstellungen durchzusetzen. Den heilberuflichen Charakter zu stärken bedeutet für uns unter
anderem, den Aufwand für die Distribution und kurzfristigen Kostendämpfung zu reduzieren (z.B.
durch Abschaffung der Rabattverträge und der Importförderung) und stattdessen die
patientennahen Aufgaben etwa zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu fördern.
Wir wollen Apothekenketten, erst Recht in der Hand von Kapitalgesellschaften, mit allen Mitteln
verhindern. Wir wollen die Rosinenpickerei des Versandhandels und die damit verbundene
Schwächung der Präsenzapotheken beenden. Das geht nur mit einem Verbot des RX-
Versandhandels. Wir sehen in neuen pharmazeutischen Dienstleistungen ein großes Potential zur
heilberuflichen Weiterentwicklung der pharmazeutischen Berufe. Ob zusammen mit dem
Krankenhaus oder der Praxis, ob im Pflegeheim oder bei den Patient*innen – auf vielen Ebenen kann
die Versorgung besser und sicherer gemacht werden.
Stella Luise Smith, Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten
Apotheker*innen sollten als Expert*innen für Arzneimittel eine größere Rolle spielen. Denn die
falsche Verordnung und Anwendung von Arzneimitteln ist ein stark unterschätztes Problem, bei dem
Apotheker*innen ihre Kompetenzen deutlich stärker einbringen können. Wir sind der Überzeugung,
dass eine hohe Therapiequalität und die Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen
letztlich nicht nur die gesündere, sondern auch die wirtschaftlichere Versorgung ist.
Verschiedene Modellversuche, aber auch die internationale Praxis zeigen, dass die
Versorgungsqualität und Therapiesicherheit durch eine bessere Zusammenarbeit mit anderen
Berufen verbessert werden kann. Wir schätzen die 24-Stunden-Versorgung als wichtiges Gut
auch für Krisenzeiten ein und stemmen uns gegen eine Sparpolitik, die nur die Schönwetter-
Perioden im Blick hat.
Andrea Rahn-Farr , Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten
Hat nicht geantwortet.
In Ihrem Wahlkreis ist das Netzwerk der Fachärzt:innen stark ausbaufähig. Patient:innen warten bis zu einem halben Jahr auf einen Termin bei einem Augenarzt oder einer Augenärztin in der Umgebung. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
In Ihrem Wahlkreis bieten über 90 Prozent der Apotheken einen Botendienst an. Besonders im vergangenen Jahr haben die Apotheken vor Ort das Botendienstnetzwerk enorm ausgeweitet und konnten so Patient:innen im Umkreis von über zehn Kilometern versorgen. Trotz der schwierigen Umstände des vergangenen Jahres hat die persönliche Beratung in der Apotheke selbst höchste Priorität behalten. Wie setzen Sie sich dafür ein, dass die persönliche Patientenbetreuung durch die Apotheken vor Ort erhalten bleibt?
Besonders in der Coronapandemie haben die Apotheken vor Ort gezeigt, dass sie eine niedrigschwellige Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen und Sorgen darstellen. Ein Grund, warum die Bewohner:innen aus dem Landkreis hier sehr gut erreicht werden können. Im Hinblick auf digitale Erneuerungen wie das kommende E-Rezept werden die Apotheken so weiterhin eine wichtige Funktion für die persönliche Patientenbetreuung vor Ort einnehmen. Was wünschen Sie sich von den Apothekenteams in Ihrem Wahlkreis, welche Leistungen sollten diese ausbauen?
Hessen
X
Fläche
21.114,9 km2
Landeshauptstadt
Wiesbaden
Einwohnerzahl
6,2 Millionen
Wahlkreise
22
Wahlberechtigte Personen
4,5 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Der Bundestagswahlleiter