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12. Juli 2013 - WHO fordert weltweites Verbot für Tabakwerbung

Jährlich sterben sechs Millionen Menschen durch die Folgen des Tabakkonsums. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte die Todesrate bis 2030 auf acht Millionen ansteigen. Die WHO fordert daher ein weltweites Werbeverbot für Zigaretten.

Am 10. Juli veröffentlichte die WHO ihren vierten Bericht zur globalen Tabak-Epidemie, den Report on the Global Tobacco Epidemic. Die Bilanz der WHO-Experten: Rund 2,3 Milliarden Menschen, fast ein Drittel der Weltbevölkerung, werden mittlerweile von Maßnahmen zur Tabakkontrolle erreicht. Mehr als 70 Staaten, besonders in Afrika und Südamerika, würden jedoch nur wenig oder nichts gegen den Tabakkonsum unternehmen, kritisiert die UN-Sonderorganisation. Jeder Staat stehe in der Verantwortung seine Bevölkerung vor Krankheit, Behinderung und Tod zu schützen, die durch Tabakkonsum verursacht würden, betont WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

 
Seit Jahren setzt sich die WHO für Werbeverbote für Zigaretten auf Plakaten, Anzeigen und Werbespots sowie Sponsoring-Aktionen ein. Im Jahr 2005 haben sich bereits 177 Länder, darunter auch Deutschland, mit der Unterzeichnung und Ratifizierung eines Rahmenvertrags der WHO – die Framework Convention for Tobacco Control (FCTC) –  verpflichtet, bis zum Jahr 2025 Werbung, Promotion und Sponsoring für Tabak vollständig abzuschaffen. Nach Einschätzung der WHO könnten diese strengen staatlichen Maßnahmen die Zahl der Menschen, die jährlich an den Folgen des Tabakkonsums sterben, reduzieren. Denn der Konsum von Tabak ist immer noch Hauptverursacher für Krankheiten wie Krebs, Herzleiden, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen. Der Vertrag werde bisher jedoch von vielen Staaten nicht umgesetzt.
 
 In vielen Ländern, unter anderem Deutschland, seien zwar umfangreiche Werbeeinschränkungen eingeführt worden: Drei der mehr als sieben Milliarden Menschen leben laut WHO in Ländern, die bereits staatliche Maßnahme zur Bekämpfung des Rauchens durchgesetzt haben. Zwischen 2007 und 2012 sei in 32 Staaten ein Rauchverbot am Arbeitsplatz sowie in öffentlichen Einrichtungen und Transportmitteln eingeführt worden. Die Tabakindustrie jedoch würde weiterhin mit der Platzierung von Tabakprodukten in TV- und Kinofilmen und dem Sponsoring von Veranstaltungen mit Zigarettenmarken den Verkauf ihrer Produkte antreiben. Auch sei Plakatwerbung für Tabakwaren etwa in Deutschland noch immer erlaubt. 

Weitere Informationen finden Sie hier: http://apps.who.int/tobacco/global_report/2013/report.pdf
Foto: samscha / photocase.com

Quelle: Süddeutsche.de, Zeit Online , direkt zum Artikel, direkt zum Artikel