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2. Juli 2013 - Medikamente im Straßenverkehr - Risiko häufig unterschätzt

Wer Alkohol getrunken hat und aufgrund geistiger oder körperlicher Mängel nicht fähig ist ein Fahrzeug zu führen, muss mit hohen Strafen rechnen. Die Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit ist jedoch nicht nur nach Alkoholgenuss bemerkbar. Denn auch Medikamente – egal ob verschreibungspflichtig oder rezeptfrei – können die Fahrtüchtigkeit beeinflussen.

Um für das Thema zu sensibilisieren, hat die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände den ‚Tag der Apotheke‘ dem Thema Medikamente und Straßenverkehr gewidmet. Denn bei vielen Patienten herrscht Unsicherheit über die Einschätzung ihrer eigenen Fahrtüchtigkeit. So gaben drei von vier Autofahrern an, dass sie sich auch dann ans Steuer setzen, wenn sie sich nicht fit genug für den Straßenverkehr fühlen.  
 
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter 3.000 Bundesbürgern im Auftrag der ABDA. 58 Prozent der befragten Autofahrer sind schon einmal selbst gefahren, obwohl sie sich wegen einer Krankheit nicht fit genug gefühlt haben. Weitere 19 Prozent setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie sich durch Nebenwirkungen eines Medikaments beeinträchtigt fühlen. Insgesamt unterschätzen damit 77 Prozent der Autofahrer den Einfluss von Krankheiten oder Nebenwirkungen auf die Fahrsicherheit. 
 
Autofahrer sollten sich daher auch der Nebenwirkung eingenommener Arzneimittel bewusst sein. Begleiterscheinungen können unter anderem Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder Unruhe sein. Besonders kritisch wird es, wenn Medikamente mit Alkohol kombiniert werden. Rund ein Drittel aller Bundesbürger gab hierzu an, schon einmal Medikamente und Alkohol kombiniert zu haben. Männer sind dabei noch unvernünftiger als Frauen (38 Prozent vs. 25 Prozent). 
 
Den Patienten ist oftmals nicht bewusst, dass auch rezeptfreie Medikamente gegen Erkältungskrankheiten, Migräne oder auch Allergiemittel und Ophthalmika die Fahrsicherheit beeinträchtigen können. Unterschiedlich ist außerdem die Wirkung der Medikamente bei jedem einzelnen Patienten. Größe, Alter, Gewicht und Vorerkrankungen sind Faktoren, die eine Rolle spielen können. Neben der kritischen Einschätzung der eigenen Fahrtauglichkeit muss daher auch eine Beratung durch Apotheke und Arzt erfolgen.

Fotos: ABDA

Quelle: ABDA , direkt zum Artikel