In Ihrem Wahlkreis droht ein Fachärztemangel. Vor allem bei den Psychologen:innen und Lungenspezialisten:innen macht sich der Mangel für Patient:innen deutlich bemerkbar. Einen Facharzttermin zu bekommen, erweist sich demnach als schwierig und ist mitlangen Wartezeiten verbunden. Viele Hausärzte:innen finden nur mit großer Mühe Nachfolger:innen für ihre Praxen, weshalb in den vergangenen Jahren zwei Praxen im Kreis schließen mussten. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte bilden das Rückgrat einer wohnortnahen und hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung in unserem Land. Das Ziel der seit 1995 gültigen Bedarfsplanung nach dem Gesundheitsstrukturgesetz (GSG) war die Verhinderung des Arztzahlzuwachses. In den neunziger Jahren gab es aufgrund der damals diskutierten „Ärzteschwemme“ die Sorge, dass es zu einem ruinöseren Wettbewerb zwischen den Ärzten um die Patienten kommen könnte. Heute stellt sich die Situation in vielen Regionen gegenteilig dar. Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Wir benötigen motivierten und gut ausgebildeten medizinischen Nachwuchs und in der ambulanten Versorgung Entbürokratisierung, leistungsgerechte Vergütung und flexible Niederlassungsmöglichkeiten. So kann mit einer kleinteiligeren Bedarfsplanung genauer als heute die tatsächliche Versorgungssituation festgestellt werden. Mit einer Regionalisierung kann die Niederlassungsfreiheit für Ärztinnen und Ärzte gestärkt werden. Deshalb sollen Zulassungsbeschränkungen nicht mehr automatisch bei einem Versorgungsgrad über 110 Prozent angeordnet werden, sondern die Niederlassungsfreiheit soll weiterhin als Regelfall bestehen bleiben.
Die Apotheken haben eine hervorragende Arbeit in der Bewältigung der Pandemie geleistet. Sie sind ein wichtiger Baustein für unsere Gesundheitsversorgung. Die Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag hat sich von Anfang an für die von Insolvenz betroffenen Apotheken eingesetzt, zum Beispiel mit dem Antrag „Durch Insolvenz des Rezeptabrechners AvP betroffene Apotheken schnell finanziell unterstützen“ (BT-Drs.-19/23681). Aber auch unabhängig von Corona wollen wir Freie Demokraten die flächendeckende Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie eine qualifizierte Beratung von Patientinnen und Patienten. Der große Mehrwert der Versorgung vor Ort in Apotheken liegt in der Beratung. Durch die Digitalisierung eröffnen sich auch für Apotheken neue Geschäftsbereiche, etwa wären hier neue pharmazeutische Dienstleistungen (z.B. elektronischer Medikationsplan) sowie die Vernetzung der Apotheken (z.B. gemeinsame Online-Bestellplattformen) denkbar, um die Wettbewerbsfähigkeit von Apotheken zu verbessern.
Ich wünsche mir von den Apothekenteams in meinem Wahlkreis, dass diese mit ihrem guten Ruf den Patientinnen und Patienten beratend zur Seite stehen können, um diese insbesondre bei der digitalen Transformation, welche auch im Gesundheitsbereich stattfindet, zu unterstützen. Im übrigen wird auch auf die Antwort 2 verwiesen. Für die Apothekenteams in meinem Wahlkreis wünsche ich mir, dass diese von überbordender Bürokratie entfesselt werden, damit diese mehr Zeit an/mit den Patientinnen und Patienten verbringen können, statt mit steinzeitlicher Zettelwirtschaft.
In Ihrem Wahlkreis droht ein Fachärztemangel. Vor allem bei den Psychologen:innen und Lungenspezialisten:innen macht sich der Mangel für Patient:innen deutlich bemerkbar. Einen Facharzttermin zu bekommen, erweist sich demnach als schwierig und ist mitlangen Wartezeiten verbunden. Viele Hausärzte:innen finden nur mit großer Mühe Nachfolger:innen für ihre Praxen, weshalb in den vergangenen Jahren zwei Praxen im Kreis schließen mussten. Wie stellen Sie sich vor, die bestehenden Strukturen zu stärken und zu verbessern?
Die Apotheken waren besonders während der Corona-Pandemie für Patienten da. Sie haben jegliche Aufgaben übernommen und maßgeblich zur Bereitstellung von Hygienemitteln beigetragen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Apotheker:innen, die nur eine Apotheke führen, dazu gezwungen sind, diese aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen Personalmangels zu schließen. Dadurch ist die Versorgung der Bürger:innen zunehmend gefährdet. Wie setzen Sie sich dafür ein, dass die persönliche Patientenbetreuung durch die Apotheken vor Ort weiter erhalten bleibt?
Die örtlichen Apotheken haben sich durch ihr Engagement zur Bewältigung der Pandemie einen besonders zuverlässigen und krisenfesten Ruf erarbeitet. Auch sonst bieten sie einen niedrigschwelligen und unkomplizierten Zugang zu Informationen rund ums Thema Gesundheit. Durch Leistungen wie den Botendienst sind Apotheken auch in Notfällen für Patient:innen da und bieten ihnen ein ausdifferenziertes Angebot an Arzneimitteln sowie kompetente Beratung. Was wünschen Sie sich von den Apothekenteams in Ihrem Wahlkreis, welche Leistungen sollten diese ausbauen?
Baden-Württemberg
X
Fläche
35.751,3 km2
Landeshauptstadt
Stuttgart
Einwohnerzahl
10,9 Millionen
Wahlkreise
38
Wahlberechtigte Personen
7,8 Millionen
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Der Bundestagswahlleiter